Von eiskalten HÄNDCHEN und hippen HEXEN
Es klingelt wieder Sturm an deutschen Haustüren: Süßes – sonst gibt’s Saures! Wer nicht einen Abend lang den Butler Lurch geben will, der macht am besten alle Schotten dicht und verkriecht sich in den Keller. Todlangweilig? – Von wegen! Mit einem Stapel taufrischer Halloween-Bücher wird’s schön schaurig. Wir stellen euch drei Neuerscheinungen vor, die das Bücherregal auch noch nach der Geisterzeit aufmischen: das Familienalbum der Addams, eine Gruselgeschichte von Jon Klassen und ein humorvolles Hexenbuch …
The Addams Family: ein etwas anderes Familienalbum
Die Addams Family. Sie ist einfach nicht totzukriegen. Ein „Löffelchen voll Gothic“ für jede Generation: Die Millennials hatten ihre Kinofilme. Und auch die Gen Z bekommt mit der Netflix-Serie Wednesday ihre Dosis ab. Aber wer kennt den Ursprung der exzentrischen Kult-Familie wirklich? Der Autor H. Kevin Miserocchi gewährt jetzt zum ersten Mal Einblick ins Familienalbum der Addams und dröselt das Pandämonium bis aufs letzte Mitglied auf – samt Macken und Marotten.
Die über 200 Originalcartoons von Charles Addams lassen uns ungefiltert an der „Daily Family Life“ teilhaben: geselliges Streckbankbauen mit Papa Gomez, eine grauenvolle Back-Session mit Granny Frump oder ein groteskes Familienpicknick … Beim Durchblättern dieses besonderen Familienalbums langweilt sich garantiert niemand zu Tode.
Der Totenkopf: Ein altes Volksmärchen neu interpretiert
Es gibt Geschichten, die lassen einen einfach nicht mehr los. So ging es auch Jon Klassen. Ein altes Tiroler Volksmärchen spukte lange in seinem Kopf herum, bis er es jetzt zu neuem Leben erweckt hat.
Spannend ist, dass sich der Autor nur noch stückchenweise an die Erzählung erinnern konnte und so ist dank der „Stille-Post-Dynamik“ eine andere, vielleicht noch schönere Version der Totenkopf-Sage entstanden: Die kleine Ausreißerin namens Otilla freundet sich mit einem Totenkopf an und stellt dessen „Leben“ auf den Kopf …
Eine Gruselgeschichte, die Jon Klassen trocken-humorvoll erzählt. Sein Faible für Lichteffekte kostet der kanadische Künstler in seinen minimalistischen Illustrationen voll aus und lässt die Geschichte dadurch lebendig, fast schon cineastisch wirken.
Hippe Hexen: Von Witchfluencerinnen und ihren wilden BFFs
Wie sieht die typische Hexe aus? Lange Nase, Warze am Kinn und eine Katze auf dem Buckel. Hippe Hexen aber denken weiter und suchen sich ganz and’re Begleiter, so heißt es in diesem Bilderbuch. Und hippe Hexen haben ein Schnaps-Startup, eilen als Miss Montclaire für die Arbeit viel umher, sie tragen Tattoos und fliegen in Skinny Jeans zum eigenen Gig. Sie sind Witchfluencerinnen. Und, wenn man so will, die Alter Egos von April Suddendorf …
Mit ihrem Bilderbuch-Debüt räumt die Künstlerin nicht nur mit einem Klischee auf. Aprils moderne Hexen wollen den jungen Leser:innen Mut machen: Geht euren eigenen Weg, egal ob ihr eine „Schnapsidee“ habt oder eine Sammelwut, – lebt eure Leidenschaften aus und vor allem: Traut euch anders zu sein – auch bei der Haustierwahl. Ergo: Seid hippe Hexen!
TROUBLE UNDERSTANDING GERMAN? JUST VISIT DEEPL AND YOU’RE DONE!
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