Ich habe einen Nerv getroffen! MARGIT AUER im INTERVIEW
Anzeige | Schöne Geschichten über Schule wollte sie schreiben. Über Mathe, Soulmates und Magie. Mit ihrer Buchreihe „Die Schule der magischen Tiere“ füllt die deutsche Kinderbuchautorin Margit Auer mittlerweile Bücherregale auf der ganzen Welt. Ihre Schulgeschichten haben außerdem die erfolgreichste deutsche Kino-Serie des vergangenen Jahrzehnts inspiriert. Jetzt kommt der vierte Teil der beliebten Filmreihe in die Kinos!
Zum Kinostart von Die Schule der magischen Tiere 4 haben wir mit der Bestseller-Autorin gesprochen. Im Interview erzählt uns Margit Auer warum ihre magischen Tiere auch im echten Leben helfen können, welches wichtige Thema der neue Kinofilm in den Fokus rückt und was sie von den Hogwarts-Vergleichen hält …
MILAN Magazine: Liebe Margit Auer, Sie wurden schon des Öfteren als die deutsche Joanne K. Rowling bezeichnet. Mögen Sie den Vergleich? Und wie viel Hogwarts steckt in der Schule der magischen Tiere?
Margit Auer: Der Vergleich macht mich verlegen, aber ein bisschen stimmt es schon. Alle Kinder warten, wie damals bei Harry Potter, sehnsüchtig auf den nächsten Band. Sie wollen unbedingt ihre Helden wiedertreffen und eintauchen in den Schulalltag der Wintersteinschule. Dort wird zwar nicht gezaubert wie in Hogwarts, aber magisch ist es schon. Die Wintersteinschule ist keine normale Schule, sondern eine Schule mit einem Geheimnis, das nur Eingeweihte kennen.
Wer bekommt heute sein magisches Tier? Ein ganz normaler Tag an der Wintersteinschule © 2024 Kordes & Kordes Film Süd / LEONINE Studios
MM: Angeblich erfand Joanne K. Rowling Harry Potter auf einer Zugfahrt. Können Sie sich noch an Ihren „magischen Moment“ erinnern? Was war Ihr Schlüsselerlebnis?
MA: Ich wollte die Kinder dort abholen, wo sie viel Zeit verbringen: In ihrem Schulalltag. Gleichzeitig wusste, ich, dass ich „nur“ mit Schulgeschichten keinen Verlag finden werde. Und ich weiß, wie sehr Kinder ihre Haustiere lieben. Mein Sohn hat sich zum Beispiel eifrig mit unserer Katze Charlie unterhalten. Da war der Weg gar nicht mehr so weit … man muss halt draufkommen! Und es auch witzig und warmherzig schreiben. Allein die Idee macht ja noch keinen Bestseller.
MM: Denkt man zurück an die eigene Schulzeit, dann hätte sich wohl jeder von uns so ein magisches Tier gewünscht. Welchen Tiercharakter hätten Sie damals gerne an Ihrer Seite gehabt und warum?
MA: Ein kleines Tier wäre sehr nett gewesen! Vielleicht Eugenia, die Fledermaus? Es ist einfach schön, jemand im Federmäppchen zu haben, der immer für einen da ist und der einen versteht.
MM: Glauben Sie, dass Ihre magischen Tiere den Kids tatsächlich eine Form von Lebenshilfe bieten können? Funktionieren Kater Karajan oder der Koboldmaki Fitzgeraldo als sogenannte „Emotional Support Animals“ im echten Leben?
MA: Die Tiere sind Stellvertreter für andere Lebensberater – und die gibt es! Ich möchte erreichen, dass Kinder ihren Kummer nicht in sich hineinfressen, sondern dass sie sich Verbündete suchen. Wenn gerade kein Koboldmaki da ist, dann geht man eben zur Lehrerin, zur Schwester oder spricht mit seinem Banknachbarn.
Zwischen den Klassenfronten: Miriam (Tomomi Themann) kann auf ihren Koboldmaki Fitzgeraldo zählen © 2024 Kordes & Kordes Film Süd / LEONINE Studios
MM: Als Erwachsene, die für Kinder schreibt: Wie leicht fällt es Ihnen, sich beim Schreiben in eine (Gefühls-)Welt hineinzuversetzen, der Sie selbst ja längst entwachsen sind?
MA: Erstaunlicherweise fällt mir das sehr leicht. Mir liegt die Altersgruppe der Dritt- und Viertklässler. Wenn ich bei Lesungen in ihre Klassenzimmer komme, finden wir sehr schnell einen Draht zueinander.
Haben sich viel zu erzählen: die besten Freundinnen Miriam (Tomomi Themann) und Ida (Emilia Maier) © 2024 Kordes & Kordes Film Süd / LEONINE Studios
MM: Wie nah spielt der neue Kinofilm „Die Schule der magischen Tiere 4“ am Leben der Kinder und Jugendlichen von heute?
MA: Das Thema Mobbing ist leider sehr verbreitet. Ich behandele das Thema auch in meinem aktuellen 16. Band, „Land unter“. Es bedrückt mich, dass Kinder und Jugendliche sich gegenseitig das Leben schwer machen. Auch hier möchte ich dringend dazu aufrufen, sich Hilfe zu holen und sich nicht unter der Bettdecke zu verkriechen.
MM: Und welche Message können Kinder und Jugendliche, aber auch Erwachsene aus dem vierten Kinofilm mitnehmen?
MA: Mobber müssen enttarnt und zur Rede gestellt werden. Das schafft man nicht alleine, dazu braucht es die Unterstützung von Vertrauenslehrern oder Freunden.
Böse Überraschung: Miriam (Tomomi Themann) läuft Mobber Torben (Philip Müller) und seinen Kumpels in die Arme © 2024 Kordes & Kordes Film Süd / LEONINE Studios
MM: Gibt es eine Szene im neuen Kinofilm „Die Schule der magischen Tiere 4“, die Sie ganz besonders ins Herz geschlossen haben?
MA: Da gibt es viele! Wenn Rabbat losflitzt, um Fitzgeraldo zurückzuholen … die Abschlussszene, wenn alle zusammen tanzen … oder wenn Pinkie dem Inhaber der magischen Zoohandlung zuruft: „Maximale Munterkeit, Meister!“
MM: Wenn die eigenen Geschichten auf der Kinoleinwand lebendig werden sollen: Gab es da am Set schon mal Reibereien wegen der Umsetzung? Wie harmonisch arbeiten Sie mit dem Filmteam zusammen?
MA: Bei diesem Film habe ich mich kaum eingebracht, die Zeit war einfach zu knapp. Am Anfang, bei den ersten Filmen, war ich strenger. Ich wollte, dass die Welt so rüberkommt, wie ich sie mir ausgedacht habe: Warmherzig, witzig und mit genau der richtigen Prise Magie.
Wie lautet das Zauberwort? Die magische Gemeinschaft steht vor einem Rätsel © 2024 Kordes & Kordes Film Süd / LEONINE Studios
MM: Als gebürtige Bambergerinnen sind wir stolz darauf, dass auch unsere Heimatstadt als Filmkulisse genutzt wurde. Hatten Sie ein Mitspracherecht bei der Auswahl all dieser wunderbaren Drehorte oder haben Sie diese Aufgabe ganz dem Filmteam überlassen?
MA: Das entscheidet das Filmteam, sie suchen wochenlang nach den passenden Drehorten. Ihre Auswahl ist großartig! Ich liebe Schloss Wernigerode im Harz, wo die Wintersteinschule steht. Und ich liebe die Szenen, wo Ida in Bamberg über die Rathausbrücke radelt. Mit Rabbat im Körbchen.
Das romantische Bamberg bot auch für den vierten Kinofilm die perfekte Kulisse © 2024 Kordes & Kordes Film Süd / LEONINE Studios
MM: Über 11 Millionen Mal wurde Ihre Kinderbuchreihe „Die Schule der magischen Tiere“ verkauft, die daran angelehnte Kinofilmreihe gilt als die erfolgreichste deutsche Kino-Serie des vergangenen Jahrzehnts. Wie erklären Sie sich diesen, im wahrsten Sinne des Wortes, magischen Erfolg?
MA: Ich habe einen Nerv getroffen, meine Geschichten sind in den Herzen der Kinder angekommen. Manchmal analysiere ich das. Meistens stehe ich aber nur da und denke mir: Wow, das hast du wirklich gut hingekriegt.
Erfolgsautorin Margit Auer inmitten ihrer magischen Gemeinschaft auf der Filmpremiere in Berlin © LEONINE Studios, Sebastian Gabsch
MM: Wie wir wissen, sind Sie im regen Austausch mit Ihrer stetig wachsenden Fangemeinde. Was war das bisher schönste Kompliment, das Sie jemals von einem Fan bekommen haben?
MA: Ein Mädchen stand vor mir und musterte mich von oben bis unten. „Oh“, sagte es. „Dich gibt es ja in Wirklichkeit!“ Am meistens freut es mich, wenn mir jemand erzählt, dass meine Bücher ihm in einer schwierigen Situation Trost gespendet haben.
MM: „Die magische Gemeinschaft“ wird es brennend interessieren: Wird es einen fünften Kinofilm geben?
MA: Lassen wir uns überraschen.
MM: Vielen Dank für die interessanten Einblicke in Ihr magisches Schaffen, Frau Auer!
Was wäre der Schulalltag ohne die magischen Geschichten von Margit Auer?
Ab dem 25. September läuft der vierte Teil der phänomenalen Kinofilmreihe
Die Schule der magischen Tiere in den deutschen Kinos …
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